Beschreibung
Die Autorin und TAZ-Journalistin Ulrike Herrmann diskutiert mit dem IG-Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger über die Zukunft der Wirtschaft.
Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral sein. Doch „nicht vereinbar“ seien Wirtschaftswachstum und Klimaschutz, sagt die Bestseller-Autorin Ulrike Herrmann. Die Klimakrise zielt ins Herz des Kapitalismus, denn Wohlstand und Wachstum sind nur möglich, wenn Technik eingesetzt und Energie verbrannt wird. Sonne, Wind und Wasserkraft werden aber niemals reichen, um weltweites Wachstum zu befeuern. Anzustreben sei eine Kreislaufwirtschaft, in der im Prinzip nur noch verbraucht wird, was sich recyceln lässt. Damit sei auch das Ende des Kapitalismus eingeläutet, „der nur stabil ist, solange er wächst“.
Grünes Schrumpfen im Auto- und Maschinenbauerland Baden-Württemberg? Roman Zitzelsberger, der mächtige IG-Metall Bezirksleiter Baden-Württemberg, hält nicht viel davon. Er kämpft erfolgreich um Lohnprozente und um den Erhalt der Arbeitsplätze in der digitalen und ökologischen Transformation. Um die Wende sozialverträglich zu schaffen, ist grünes Wachstum aus Metallersicht notwendig. Von den Betrieben werden Zukunftsinvestitionen eingefordert, von der Politik eine aktive Industrie- und Strukturpolitik. Eine Subventionierung der Strompreise zum Beispiel, damit Porsche hierzulande eine Batteriefabrik bauen kann. Ulrike Herrmann dagegen: „Grünes Wachstum gibt es nicht“.
Ulrike Herrmann und Roman Zitzelsberger über „Das Ende des Kapitalismus“ – oder was von ihm bei der Überwindung der Klimakrise noch zu retten ist.
Moderation Michael Zeiß, Journalist, ehemaliger SWR-Chefredakteur
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